Bei der Verbuchung von Ausgangsrechnungen an Kunden entstehen im typischen Fall Umsatzerlöse. Typische Fälle sind Verkäufe von Waren und Dienstleistungen, die zum eigentlichen Geschäftsbetrieb des Unternehmens gehören. Dabei sind steuerliche, preisliche und unternehmensspezifische Fragen zu klären. Zu den steuerlichen Fragestellungen ergibt sich die Frage nach dem Land dem Typ des Kunden. Privatkunden zahlen immer die Mehrwertsteuer, bei gewerblichen Kunden ist dies davon anhängig, ob der Kunde im In- oder Ausland, innerhalb der EU oder außerhalb der EU sitzt. Darüber hinaus bestimmt das verkaufte Produkt oder die Dienstleistung, ob der volle oder ein reduzierter Mehrwertsteuersatz in Rechnung gebracht wird. Die preislichen Fragestellungen richten sich danach, ob der Kunde einen Rabatt, einen Bonus oder einen Skonto erhält bzw. zieht. Die unternehmensspezischen Fragen richten sich nach individuellen Kriterien, die in einem Unternehmen für die Aufteilung der Konten definiert sein können. In einigen Unternehmen sind Untergliederungen nach Produkten oder Produktgruppen, nach Verkaufsregionen, nach Verkaufskanälen, wie Direktvertrieb, Online-Handel oder Einzelhandel, oder nach anderen Kriterien.
Der Buchungssatz für Verbuchung von Umsatzerlösen bei Verkauf auf Rechnung lautet in der Grundform:
per 1200 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
an 4000 Umsatzerlöse
Bei einem Verkauf auf Rechnung erhält der Kunde ein Zahlungsziel, also eine Zeitdauer, innerhalb derer die Rechnung zu begleichen ist. Üblich sind 10 Tage, 14 Tage und 30 Tage. Es können aber auch beliebig andere Dauern vereinbart werden. Bei einem Verkauf auf Rechnung spricht man auch von einem Verkauf auf Ziel.
in den meisten Fällen fällt auf den Umsatz eine Umsatzsteuer an. In diesen Fällen wird in vielen Unternehmen gegen ein anderes Konto gebucht. Für den vollen Mehrwertsteuersatz von 19 % in Deutschland bei einem Netto-Betrag von 100 G:
per 1200 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 119 G
an 4400 Erlöse 19 % USt. 100 G
an 3806 Umsatzsteuer 19 % 19 G
Oftmals wird jedoch nicht vom Sachkonto für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sondern per Personenkonto des Kunden gebucht:
per 18723 Schreinerei Franz Eder GmbH 119 G
an 4400 Erlöse 19 % USt. 100 G
an 3806 Umsatzsteuer 19 % 19 G
Die Personenkonten, in diesem Fall, ein Debitorenkonto bzw. Kundenkonto, dienen dazu, die Geschäftsbeziehung zu einem Kunden, bzw. Lieferanten, zu erfassen. Im Fall der Kundenkonten werden hier alle Umsätze, Rabatte, Skonti, aber auch Zahlungseingänge verbucht. Damit kann beispielsweise ausgewertet werden, welcher Kunde noch offene Rechnungen hat und ist die Grundlage für Mahnläufe. Sie sind Unterkonten des Kontos für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Nach SKR04 sind die Konten 10000 bis 69999 dafür vorgesehen. Im Bereich 70000 bis 99999 folgen die Konten der Lieferanten. Je nachdem, wie viele Kunden oder Lieferanten ein Unternehmen hat, kann die Grenze zwischen den Personenkonten natürlich auch in jeweiligen Unternehmen verschoben sein. In Unternehmen mit sechstelligen Sachkontennummern, sind die Personenkonten dann oft siebenstellig.