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Beispiele zur Verbuchung von Materialaufwand

Für die Verbuchung von Materialaufwendungen gibt es drei Arten der Buchungssystematiken:

Welche der Methoden in einem Unternehmen angewandt wird, müsste durch das Rechnungswesen bzw. Management, eventuell in Absprache mit den Wirtschaftsprüfern entschieden werden. Zu beachten ist dabei jeweils, welche Bedeutung Lagerbestände für ein Unternehmen haben bzw. ob Lagerbestände in relevanter Größenordnung vorhanden sind und welche Methode mit den vorhandenen Mitteln und Systemen überhaupt durchführbar ist. Hat sich ein Unternehmen einmal entschieden, muss die jeweilige Methode dann über einen langen Zeitraum benutzt werden und ein Wechsel zu einer anderen Methode z. B. gegenüber Wirtschaftsprüfern und Finanzamt gut begründet werden.

Bei der aufwandsorientierten Methode werden die eingekauften Materialen sofort verbraucht und somit gegen Materialaufwand gebucht. Diese Methode eignet sich besonders für eine Produktion mit direktem Materialverbrauch, bspw. bei leicht verderblichen Rohstoffen. Diese Methode wird auch oft bei Dienstleistungsunternehmen benutzt, weil auch hier die Lagerbestände vergleichsweise kleine Positionen in der Bilanz darstellen. Lagerbestände in der Bilanz und dazugehörigen Bestandsveränderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung gibt es dann nicht. Dies schließt jedoch nicht aus, dass nicht auch Lagerbestände ausgewiesen werden könne. Die Lagerbestände würden dann jeweils in einer Inventur erfasst und verbucht.

In der bestandsorientierten Methode werden die Rohstoffe erst gegen das Lager (Roh, Hilfs- und Betriebsstoffe) gebucht. Der Materialaufwand wird dann entweder fortlaufend oder erst nach einer Inventur nachträglich am Jahresende erfasst. Die fortlaufende Erfassung der Materialaufwände benötigt ein umfangreiches Lagerbestandsmanagement. In diesem Fall werden die Lagerbestände oft auch in Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, in Halbfertigprodukte und fertige Waren untergliedert. In einigen Unternehmen ist das Lagerbestandsmanagement nicht vorhanden oder nicht mit der Buchhaltung verbunden, so dass dann die nachträgliche Erfassung der Lagerabgänge angewandt wird. Trotzdem können hier aber Lagerbestände in relevanter Größenordnung existieren. In diesem Fall werden innerhalb des Jahres nur die Lagerzugänge gebucht da die zugehörigen Rechnungen in der Buchhaltung ohnehin verbucht werden müssen. Am Jahresende werden dann nach einer Inventur die Lagerabgänge verbucht.