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Buchungssätze der Nettomethode für die Verbuchung von Lohn & Gehalt

Bei der Nettomethode werden die verschiedenen Bestandteile einer Zahlung von Löhnen und Gehältern, wie Gehalt, Lohnsteuer und Sozialver­sicherungs­beiträge, zu dem Zeitpunkt verbucht, an dem diese auch gezahlt werden. Die einzelnen Beträge werden dadurch gegen das Konto Bank oder das Konto Kasse gebucht. Der Buchungssatz in der einfachen Darstellung bei der Zahlung über Banküberweisungen wäre also:

per Aufwandskonto
an 1800 Bank

Dadurch werden die Gehaltsbestandteile nicht mit dem Entstehen der Verpflichtung gebucht. Als Variante kann zum Monatsende, an dem die Löhne und Gehälter üblicherweise gezahlt werden, auch gegen Verbindlichkeiten gebucht werden. Mit der eigentlichen Zahlung würde dann die Verbindlichkeit wieder ausgeglichen. In der Standart­variante wird aber nur gegen Bank gebucht. Diese Methode eignet sich für kleine Unternehmen mit einer übersichtlichen Anzahl von Mitarbeitern. Bei einer größeren Anzahl von Mitarbeitern ist die Bruttomethode zu empfehlen, da hier ein zusätzliche Prüfung der Buchung stattfindet.

Die entsprechenden Buchungssätze finden Sie nachfolgend. Wir haben diese für die verschiedenen Rechnungs­legungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz getrennt aufgeführt. Wir nehmen für unser Beispiel ein Nettogehalt, das an die Arbeitnehmer überwiesen wird, von 100 G an. Zusätzlich haben wir Sozialversicherungs­beiträge von 20 G. Außerdem wird Lohnsteuer in Höhe von 30 G fällig.

Buchungssätze nach SKR04 in Deutschland

In Deutschland sind bis zum drittletzten Bankarbeitstag die Sozialversicherungsbeiträge zu bezahlen. Dabei bezahlt der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer jeweils rund die Hälfte. Der Anteil der Arbeitnehmer ist Bestandteil des Gehalts. Der Buchungssatz lautet dann:

per 6000 Löhne und Gehälter 10 G
per 6110 gesetzliche soziale Aufwendungen 10 G
an 1800 Bank 20 G

SKR03 SKR04 IKR SKR07 EKR KMU

Der Arbeitnehmeranteil wird per Konto Löhne und Gehälter gezahlt, weil diese Bestandteil des Bruttolohnes sind und lediglich für den Arbeitnehmer aus seinem Gehalt bezahlt werden. Am vorletzten Bankarbeitstag werden in vielen Unternehmen die Löhne und Gehälter an die Arbeitnehmer bezahlt, Der Buchungssatz lautet dann:

per 6000 Löhne und Gehälter 50 G
an 1800 Bank 50 G

SKR03 SKR04 IKR SKR07 EKR KMU

Lohn- und Kirchensteuer werden bis zum 10. des folgenden Monats überwiesen. Der dann folgende Buchungssatz ist:

per 6000 Löhne und Gehälter 30 G
an 1800 Bank 30 G

SKR03 SKR04 IKR SKR07 EKR KMU

Auch die Lohn- und die Kirchensteuer sind wie die Arbeitnehmer­anteile der Sozialversicherung Bestandteil des Bruttolohns und werden für den Arbeitnehmer entrichtet.

Die Buchungen werden immer zum jeweiligen Tag der Überweisung der Beträge vorgenommen.

Variante zum Jahreswechsel und gegebenfalls zum Monatswechsel

Bei der Erstellung von Jahresabschlüssen, sowie gegebenenfalls Monatsabschlüssen, ist durch die Zahlung der Löhne und Gehälter zum Abschlussstichtag eine Verbindlichkeit zur Zahlung der Lohn- und Kirchensteuer gegenüber dem Finanzamt entstanden. In diesem Fall wird anstelle der letzten, dargestellten Buchung nicht direkt gegen die Bank, sondern in einem Zwischenschritt erst einmal gegen Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt gebucht. Der Buchungssatz lautet dann anstelle des zuletzt dargestellten Buchungssatzes:

per 6000 Löhne und Gehälter 30 G
an 3730 Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuer 30 G

SKR03 SKR04 IKR SKR07 EKR KMU

Mit der dann bis zum 10. des Folgemonats zu leistenden Zahlung an das Finanzamt wird die Verbindlichkeit wieder ausgeglichen:

per 3730 Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuer 30 G
an 1800 Bank 30 G

SKR03 SKR04 IKR SKR07 EKR KMU

Nettomethode in Österreich und der Schweiz

In Österreich und der Schweiz wird nur eine Form der Bruttomethode verwendet. Da die Nettomethode keine Vorteile gegenüber der Bruttomethode bietet, ist dies auch völlig ausreichend. Von daher verzichten wir auch auf eine Darstellung, wie die Nettomethode in Österreich und der Schweiz ausschauen könnte.