In den Darstellungen der Fallbeispiele zeigen wir verschiedene Auswirkungen einzelner Geschäftsvorgänge auf das Working Capital, das Net Working Capital und den Cash Flow. Allerdings setzen diese Beispiele voraus, dass der jeweils dargestellte Geschäftsvorgang auch tatsächlich abgeschlossen ist. Das bedeutet beispielsweise für eine Investition, dass diese vollständig ausgeführt und sämtliche zugehörigen Rechnungen bezahlt sind. Nur dann ist die Wirkung auf das Net Working Capital gleich Null. Solange aber noch unbezahlte Rechnungen und damit Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen, hat auch eine Investition Einfluss auf das Net Working Capital.
In den hier gezeigten Beispielen werden wir die Bewegungen von Cash Flow, Working Capital und Net Working Capital für verschiedene Geschäftsvorgänge, wie eine Investition, den Kauf von Rohstoffen bis zum Verkauf der fertigen Güter zeigen. Damit soll das Bewusstsein für die Interpretationsrisiken dieser Kennzahlen geschärft werden.
Leider werden jedoch gerade solche Feinheiten bei der Analyse und Bewertung der Kennzahlen außer acht gelassen. In den meisten Fällen ist das auch in Ordnung. Gerade bei sehr großen Investitionen oder Lagerbeständen mit starken saisonalen Schwankungen, Rohstoffeinkäufen in größeren, zeitlichen Abständen oder zu bestimmten Jahreszeiten, können diese Feinheiten aber enorme Auswirkungen auf die Kennzahlen haben.